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EIN BLICK ZURÜCK -
HERAUSFORDERUNGEN & CHANCEN IM AUFSCHWUNG >
ZUKUNFT RELIGIÖS: WIE WEITER? >
TROST IN DER ANGEBLICHEN TROSTLOSIGKEIT >
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I. ORTSBESTIMMUNG
Das Thüringer Holzland hat seinen Ursprung im „Altenburger Holzland“ rings um den Ort Hermsdorf, auch heute noch ein zentraler Ort im Landkreis mit den Traditionen des Handwerks, vorhandener und aufstrebender Industrie und Handel sowie der Kultur in vielfältiger Weise, seit 1969 mit Stadtrecht. Gemeinsam mit Bad Klosterlausnitz gehört es zu den Mittelzentren in Thüringen im Rahmen vom „Landesentwicklungsprogramm Thüringen 2025“.
Neun weitere Ortschaften gehören im Holzland seit alters her zum Kern: neben Hermsdorf sind es Klosterlausnitz, Oberndorf, Reichenbach, Schleifreisen, St. Gangloff, Tautenhain und Weißenborn.
Mit der Gründung des Freistaates Thüringen 1920 lautet die Bezeichnung „Thüringer Holzland“. Kartografisch umfasst es das Gebiet von der Saale im Westen bei Kahla, der Weißen Elster nördlich von Gera im Osten, Eisenberg im Norden sowie die Grenze des Landkreises im Süden. In der Bezeichnung des Landkreises Saale-
WEGE ÜBERS LAND
Ein Hauptverkehrsweg des Mittelalters von Nord nach Süd führte zwischen den Bischofstädten Naumburg und Regensburg direkt durch Hermsdorf. Hieran wird mit den Straßennamen „Naumburger Straße“ und „Alte Regensburger Straße“ in Hermsdorf erinnert.
Kernpunkt in der Entstehungsgeschichte von Hermsdorf spielt eine „Umspanne“ und Herberge für Fuhrleute -
Ein weiterer historischer Verkehrsweg war eine West-
Hauptverkehrswege der Gegenwart sind die zwei Autobahnen mit denen viele Großstädte und Bundesländer verbunden sind: die A9 von Berlin, an Potsdam, Leipzig/Halle und Nürnberg vorbei bis nach München; die A4 verbindet Sachsen (von Görlitz aus) die Bundesländer Thüringen, Hessen sowie Nordrhein-
Grafik: Schematischer Überblick zum Thüringer Holzland zwischen den Großstädten Jena und Gera.
RAST & RUHE FINDEN
„Raststätten für die Seele“ in Form von Autobahnkirchen oder -
In Anlehnung an diese Bezeichnung finden Sie mit dem Link zum Katholischen Gemeindezentrum Hermsdorf den „RAST-
können Sie den aktuellen Wochenplan vom Gemeindezentrum „St. Josef“ einsehen.
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II. EIN BLICK ZURÜCK -
Kaiser Otto I. der Große gelobte nach seinem Sieg über die Magyaren bei der Schlacht auf dem Lechfelde (955) die Gründung von drei Bistümern an der Ostgrenze seines Reiches. Papst Johannes XIII. kam 968 dieser Bitte nach und legte als künftige Bischofssitze Magdeburg (Sitz des Erzbischofs), Meißen, Merseburg und Zeitz fest.
Damit festigte der Kaiser nicht nur seine Vormachtstellung in den Grenzregionen im Osten des Reiches, vielmehr erhielten die Christen mit diesen Bistümern kirchliche Strukturen für die notwendigen Seelsorgebereiche.
Durch die Wiederbesiedelung der Gebiete östlich der Saale, und damit auch im Holzland, vornehmlich mit Franken, verbunden mit der Zurückdrängung der seit dem sechsten Jahrhundert nach Zerschlagung des Thüringerreiches hier ansässigen Slawen, kam christliches Gedankengut wieder in die Region.
DIE BISTÜMER
Das ursprüngliche Bistum Zeitz dehnte sich damals entlang der rechtsseitigen Gebiete an der Saale und bis hin zur Weißen Elster und Mulde im Osten aus.
Das neu gegründete Bistum Meißen war dagegen Missionsland in einem sehr dünn besiedelten Gebiet. Hier ist der heilige Benno zu nennen, auf den wesentliche Wurzeln zur Christianisierung im Gebiet zwischen Mulde und Lausitz hinweisen.
Das Bistum Merseburg umfasste die schon ottonisch geprägten Gebiete der Region um das jetzige Leipzig und Halle, dem Unstruttal und südlichen Anteils des jetzigen Landes Sachsen-
Westlich von den Bistümer Zeitz und Merseburg -
DAS BISTUM ZEITZ-
Auf Grund permantener Einfälle von Slawen in das Bistum Zeitz wurde der Bischofssitz 1029 von Zeitz nach Naumburg verlegt. Das Bistum umfasste Gebiete östlich der Saale (ohne die Region Orla-
Zuständig für die Seelsorge und für die kirchliche Verwaltung war seit dieser Zeit also der Bischof von Naumburg auch für die hiesige Region des Holzlandes. Mit dem Tod 1664 von Julius vom Pflug, letzter katholischer Bischof von Naumburg-
Im Gegensatz zu anderen Bistümern, wie z.B. das Bistum Meißen (1921), erfuhr das aufgelöste Bistum Zeitz-
Im Wappen vom Bistum Dresden-
Die katholischen Gemeinden im „Thüringer Holzland“ sowie die im gesamten Bereich Ost-
EINE BLÜTEZEIT
In der Folgezeit nach der Gründung entwickelte sich ein reges religiöses Leben im Bistum Naumburg. Eine besondere Rolle kamen da den zahlreichen Gründungen von Abteien und Klöstern zu.
Die monastische Lebensweise zog viele an, Männer wie Frauen. Einen nicht unwesentlichen Teil trugen die Klöster zur positiven Entwicklung der kulturellen und landwirtschaftlichen Prägung von ganzen Landschaften bei. Stellvertretend sei das Kloster Thalbürgel in unmittelbarer Nähe genannt. Benediktiner brachten Wissen und Fertigkeiten zu den Menschen.
Klöster wurden gegründet und später wieder aufgegeben, geblieben ist die Glaubensverkündigung und das Fachwissen sowie Kirchen und Klosteranlagen, in der Gegenwart meistens nur als Ruinen noch sichtbar. Die ehemaligen Klosterkirchen sind Zeugen für das Wirken der Mönche und Nonnen unterschiedlich geprägter Orden. Die Karte zeigt eine Auswahl an Klöstern zwischen dem 11. Und 16. Jahrhundert in der näheren und weiteren Umgebung des Holzlandes.
PERLE DER BAUKUNST IM HOLZLAND
Dank des Wiederaufbaus im 19. Jahrhundert (1863-
Es ist ein geglückter Nachbau des Originals und eine Erinnerung an das ehemalige Augustinerinnen-
Die Kirche wurde von 1946 bis 2000 auch für katholische Gottesdienste genutzt und steht für überregionale zentrale Gottesdienste der Region den katholischen Christen weiterhin zur Verfügung.
Unvergessen die Feier der Christmetten mit Chorgesang und Posaunenklängen in dieser altehrwürdigen Klosterkirche.
Foto: Festgottesdienst zur Spendung des Sakramentes der Firmung durch Bischof em. Joachim Reinelt 2013.
ZEUGNIS DES FLEISSES IN DER REGION
Ein besonderes Beispiel hochentwickelter künstlerischer Leistungsfähigkeit des Hochmittelalters ist der Bau des Naumburger Domes als damalige Bischofskirche, der 2018 einen Platz im UNESCO-
Kaum zu beschreiben die Vollendung des Ausdruckes der Steinmetzkunst, wie zum Beispiel die Stifterfiguren mit der Uta von Naumburg. Beeindruckend auch das Kruzifix am Durchgang zum Westchor.
Der Besucher muss unter dem Kreuz hindurchgehen, wenn er die Schönheit und Ebenmäßigkeit in Form und Aussage des Westchores betrachten will.
VISIONEN
Mit dem Sprachgebrauch der Gegenwart hatten damals einige Herrscher in der Blütezeit des Mittelalters vorauschauende Visionen für die rasante Entwicklung des Dranges vieler Gelehrter. So entstanden neben prachtvollen Bauwerken auch Universitäten als Hochburgen der Bildung, wie unter anderem die Universität in Jena (1558).
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III. ZÄSUR FÜR DIE CHRISTEN
Viele Kirchen in Dörfern und Ortschaften prägten das öffentliche Bild und auch die Wahrnehmung der Menschen als Orientierung für ihre Religiosität und Lebenshilfe. Alle Menschen bildeten eine Einheit im Glauben.
Doch dann: durch den moralischen Niedergang, gepaart mit Selbstherrlichkeit, großer Teile von Amtsinhabern und Verantwortungsträger in der Kirche wurde diese Einheit gefährdet und mehr als fragwürdig. So war es nur eine Frage der Zeit, nicht ob, sondern wann eine innerkirchliche Revolte das bestehende Christentum römischer Prägung in Bedrängnis bringen würde.
So geschah es in einleitenden Prozessen der Reformationsbestrebungen im 15./16. Jahrhundert, was letztendlich später keine Erneuerung, vielmehr eine Spaltung der Christenheit wurde. In Folge der Reformbestrebungen und der Aufkündigung der kirchlichen Einheit durch die Landesherren als Folge der gesellschaftlichen Umwälzungen waren die reformatorischen Christen von der Einheit im Glaubens-
SCHMERZLICHE TRENNUNG
Mit dem langwierigen und gegenreformativen Konzil von Trient (1545-
Landesfürsten bereicherten sich im Laufe der Reformation an den materiellen Gütern der Kirchen und der Klöster. Die schon in der Antike praktizierte unselige Festlegung, nach der der Landesherr die jeweilige Religion für seine Untertanen vorgab, spaltete die Bevölkerung im Glauben. Eine Glaubensfreiheit im Sinne der späteren Entwicklung war dieser Zeit fremd. Zudem gab es in den protestantischen Landen keine einheitliche Struktur in Form eines Bistums mehr. Kirchliche Verwaltungsbereiche unterstanden den der Herrschaftbereiche von Landesherren.
Ideologische Schlammschlachten in der Folgezeit beiderseits vertieften die Gräben weiterhin, Religionskriege schädigten Land und Leute. Unwissenheit vom Glauben und Vorurteile gegenüber dem Andersdenkenden erschwerten das Miteinander bis in die Familien hinein -
HERAUSFORDERUNGEN
DER NACHKRIEGSZEIT
Durch die Katastrophe des Zweiten Weltkrieges und dessen Ergebnisses veränderte sich plötzlich die Homogenität der Gesellschaft in den protestantischen Landesteilen Deutschlands nach 1945, vor allem im ländlichen Raum: aus ihrer angestammten Heimat kamen Millionen Vertriebene aus Schlesien, Sudentenland, Ostpreußen usw. In das nach Besatzungszonen aufgeteilte Deutschland, davon tausende Christen in den Bereich des Thüringer Holzlandes. Sie brachten ihren christlichen Glauben mit, der in der Einheit der weltweiten Katholischen Kirche beheimatet ist -
Es ist dem guten und gegenseitigen menschlich geprägten Miteinander mit den evangelischen Christen zu verdanken, dass die katholischen Christen hier eine geistliche Heimat erhielten. Zahlreiche Kirchen wurden für Gottesdienste zur Verfügung gestellt, entweder als sogenannte Außenstationen der neu entstandenen Strukturen oder sie wurden ganz überlassen. So bildeten sich hier die katholischen Gemeinden in ihrer jetzigen Form heraus: Hermsdorf, Stadtroda und Kahla; in Eisenberg gab es vorher schon eine kleine Gemeinde, in der sogar ab 1937 ein Kaplan tätig war, allerdings ohne eigene Kirche.
HOFFNUNG
Vielfältig sind Kontakte in den Orten zwischen den Christgläubigen in den vergangenen Jahrzehnten gewachsen, wird Ökumene praktiziert.
Das vorurteilsfreie miteinander Reden ist eine gute Basis für das christgläubige gemeinsame Tun: das gottesdienstliche Beten.
Es ist ein Grund zum Hoffen, dass das einst vorreformatorische gemeinsame Christsein der Menschen auch in unserer Region wieder Wirklichkeit wieder und unser aller Anliegen ist: Einheit in der Vielfalt, Einheit im Glaubens-
In der Rubrik „Gemeinsam im Zeichen von Kreuz & Bibel & Bekenntnis“ auf der Seite „Nachbarschaft ökumenisch“, zu erreichen über den „INFO-
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IV. HERAUSFORDERUNGEN & CHANCEN DURCH
WIRTSCHAFTLICHEN AUFSCHWUNG
Nicht nur im westlichen Teil Deutschlands gab es wirtschaftliche Erfolge, auch im Osten wurde durch staatlich gelenkte Investitionen auf Schwerpunktgebieten ein wirtschaftlicher Aufschwung initiiert. Neben einigen anderen Orten im jetzigen Thüringen erfuhr Hermsdorf mit seinen Keramischen Werken eine sprunghafte Entwicklung: durch den Ausbau der vorhandenen Ausrichtung auf technische Keramik wurden mit der Ferritproduktion, die Sintermetalltechnologie, die Halbleiterfertigung und vor allem der Mikroelektronik neue Branchen angesiedelt oder ausgebaut und durch Forschungsprojekte technologisch wie auch erzeugnisspezifisch gefestigt.
Unter den in Hermsdorf gestrandeten Vertriebenen waren nicht wenige Fachleute, die ihr berufliches Wissen in den Folgejahren zum Nutzen des Ausbaus der Porzellanfabrik Hescho zu den Keramischen Werke Hermsdorf als Technologiestandort und zum Großbetrieb einbringen konnten.
Einhergehend mit dem Ausbau zum Grossbetrieb entstanden Wohngebiete nördlich der Bahnlinie u.a. die „Waldsiedlung“ und „Am Stadion“. Der Ort explodierte förmlich durch den Zuzug von neuen Werksangehörigen und ihren Familien, besonders Jüngere und im ingenieur-
Es waren damals massive Herausforderungen für den Ort -
Es bildete sich eine Gemeindeseelsorge heraus, die vornehmlich auf die jungen Familien und deren Kinder ausgerichtet war: Frohe-
WIRTSCHAFTSFÄHIGKEIT & KIRCHGEMEINDE
Dank einer klugen Wirtschaftspolitik des Freistaates vor Ort in den Jahren nach 1990 und durch das ausgeprägte Engagement von Fachleuten wurden wertvolles technologisches Wissen und Gewerke in Hermsdorf erhalten, ausgebaut und vor allem zukunftsfähig gemacht. Ausdruck dieser Entwicklung ist der jetzt herausgebildete „Tridelta-
Die Wirtschaftsfähigkeit des Ortes und seiner Region sollte bei der Gestaltung von kirchlichen Strukturen, den personellen Besetzungen vor Ort in Hermsdorf und dem Setzen von religiösen Schwerpunkten nicht unbeachtet werden, zumal mit der wirtschaftlichen Entwicklung auch ein Zuwachs an Bevölkerung, vornehmlich Jüngerer, verbunden ist. Das wurde bereits in den neunziger Jahren und danach für die Katholische Gemeinde deutlich spürbar.
„Hier stirbt man nicht aus“ -
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V. ZUKUNFT RELIGIÖS:
WIE WEITER?
In den vergangenen Jahrzehnten seit dem Wirtschaftwunder in den 1950-
Beides verursachte Abkehr, die Religiosität schwand in der Bevölkerung, Desinteresse machte sich breit, Priesternachwuchs verringert sich permanent seit 1990, bleibt ganz aus. Innerkirchliche Skandale -
Mit der Einheit Deutschlands fiel die Repression gegenüber der Kirche(n) und der Gläubigen im Osten weg, dafür wurde vieles den Zwängen der Finanzierbarkeit unterworfen. Es bildete sich eine neue Abhängigkeit heraus -
Angeblich nicht mehr effektiv genutzte kirchliche Bausubstanz in der Fläche wird in Frage gestellt, anderen Nutzungen oder Eigentümern zugeführt, Gemeinden müssen ihre Gottesdienst-
Strukturen werden als Folge dieser Entwicklung verändert, bisher eigenständige Gemeinden werden und wurden zu Groß-
Das stellt die Priester vor sehr große Schwierigkeiten: vier Seelsorger (drei mit Pfarrer-
Weite Anfahrtswege sind damit stets für die Seelsorge in den Filialgemeinden im ländlichen Raum verbunden.
Kann so durch die Priester eine Stärkung der Christen und ihrer Gemeinden vor Ort Eingang in die dringend notwendige Strategie zur Weitergabe der christlichen Botschaft an künftige Generationen stattfinden?
VERPFLICHTENDE ERBSCHAFT
Johann Wolfgang von Goethe lässt in seinem Werk „Faust“ den Hauptakteur Dr.Faustus in den Nachtszenen über so vieles in seinem Leben sinnieren. Dabei kommt er unter anderem zu dieser Erkenntnis:
"Was du ererbt von deinen Vätern hast,
Erwirb es, um es zu besitzen.
Was man nicht nützt, ist eine schwere Last,
Nur was der Augenblick erschafft, das kann er nützen"
Wie gehen in Abwandlung dieses Zitates die heutigen Generationen mit dem Erbe von ihren Eltern und all ihren Altvorderen in Glaubensdingen um, seien es in der Seelsorge Tätige oder die Gemeindeglieder?
War es mitunter nicht eine Last für die Kinder, wenn sie (gleich welchen Alters) von den Eltern oder Großeltern an ihre "Sonntagspflichten" erinnert wurden, ja doch zum Gottesdienst zu gehen (wobei sie selbst nicht daran teilnahmen)?
Haben sich dann nicht Wenige dieser angeblichen Last entledigt, wenn sie auf eigenen Füßen mit eigener Haushaltführung stehen konnten? Glaube, Beten, Gottesdienste -
Liegt hier eine der Ursachen der niedergehenden Orientierung auf den christlichen Glauben in der Gesellschaft? Glaube als Last? Doch nur, wenn er nicht gelebt und weiter gegeben -
…wenn statt zu sammeln, das Wenige an Substanz der Glaubenden durch mangelnde Kommunikation in den Gemeinden zerstreut wird;
…wenn der Umgangston nicht den Vorgaben der Nächstenliebe untereinander nahekommt;
…wenn Möglichkeiten des Gedankenaustausches mit dem Seelsorger nach den Gottesdiensten durch Zeitdruck nicht zustande kommen;
…wenn Augenblicke der Gottesdienstteilnahme, aus was für Gründen auch immer, verstreichen, ohne sie zu nützen;
…wenn die gottesdienstlichen Ankündigungen -
…wenn Anlässe und Hintergründe eines Festes nicht mehr genannt werden…
…und, und, und…
Wird durch diese selbstgemachte Verflachung von Glaubensinhalten nicht die Frucht des ehernamtlichen Engagements vieler Generationen vor der Gegenwart, die die Kirche getragen haben, zunichte gemacht oder zumindest verhindert?
Oder werden die zahlreichen Opfer, wie in jüngerer Zeit, geradezu verhöhnt, da viele Menschen um ihres Glaubens willen in vielen Verfolgungen ihr Leben lassen mussten oder durch Rufmord in den Medien persönlich geschädigt wurden und werden?
Ist hier nicht wieder dringend eine wirkliche Reformation, radikales Umdenken nötig -
Es geht letztendlich um den Fortbestand und die Integrität der Gemeinde(n).
Eine mittlerweile entstandene und weiter zunehmende Identitätskrise innerhalb der Kirchgemeinden gefährdet vor allem die Weitergabe des christlichen Glaubens durch Ausbleiben des aktiven Mit-
Kann so das ganz persönliche Christsein des Einzelnen für die Gemeinde und auch für die Gesellschaft nützlich und wirksam werden?
Warum nur diese gegenwärtige Situation, warum nur? Gott allein weiß es, alles andere wäre nur einseitige Schuldzuweisung…
KLEIN & FEIN MIT ZUVERSICHT
Trotz aller Strukturveränderungen, trotz der lähmenden Glaubensmüdigkeit, trotz vieler Unklarheiten: geblieben sind die Kirchen als Gebäude und mit Menschen darin, wenn auch in kleinerer Zahl. Kirchen prägen nach wie vor das Bild von Dörfern und Städten, Kirchen mit ihren Türmen -
„Mut haben zur kleinen Schar“, so Dr. Otto Spülbeck, Bischof von 1956-
…Mut haben, den Glauben heute zu leben in einer Zeit finanzieller Gängelei auf allen Ebenen;
…Mitmenschen Hoffnung durch Beispiel vermitteln;
…zum Kern des christlichen Glaubens vordringen wollen, jeder für sich, besser in der Gemeinschaft der Gemeinde.
Dazu bedarf es eines gemeinsamen Heimes, einer Stätte der Begegnung, einer Stätte unbehinderten Glaubens, wie eben auch das Gemeindezentrum „St. Josef“ -
Ein Zeichen der Zuversicht in unserer Zeit ist wohl auch das Engagement vielerorts von Dorfgemeinschaften in Form von Fördervereinen zum Erhalt „ihrer“ Kirchen, damit die Kirche eben im Dorf bleibt und nicht weiter dem Verfall preisgegeben wird, substanziell wie auch ideologisch. Beispiele gibt es da zur Genüge.
Festigung der Bausubstanz ist das eine, christlichen Glauben wieder auf-
Alle Glieder der Kirche in jeder Gemeinde sollten da klare Prioritäten setzen, zum
„SAMMELN, STÄRKEN, WEITERGEBEN“.
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VI. TROST IN DER ANGEBLICHEN TROSTLOSIGKEIT
Es gibt zum Glück Menschen, die in ihrer Tradition den christlichen Glauben von ihren Eltern oder durch Bekehrung, durch Neu-
Oder durch bewusste Annahme der Glaubens-
Dabei tief gläubig und vertrauend, wie es damals vor über 1000 Jahren auch hier in der Region begann und seither über die Jahrhunderte hinweg geschah -
So auch die katholischen Christen nach 1945 und den Jahrzehnten danach im Bereich des Holzlandes mit den zwei großen Orten Hermsdorf und Bad Klosterlausnitz und den Ortschaften zwischen Rüdersdorf und Albersdorf sowie Tautendorf und Tautenhain.
Begonnen als Gäste in den evangelischen Kirchen, dann ab 1949 als Pächter in einem ausgedienten Kinosaal im „Bären“ und jetzt im Gemeindezentrum „St.-
Schauen Sie doch mal rein…und halten Sie Rast…
Eine „Öffnungszeit“ ist sonntags in der Regel ab 10:00 Uhr, sowie zu den Gottesdiensten innerhalb der Woche. Näheres erfahren Sie auf den Seiten INFO-
Willkommen!
Ludwig Krafczyk
(*1943)
Autor
Stand der Ausarbeitung:
19.03.2019,
verfeinert und ergänzt:
04.04.2019, 15.04.2019, 11.06.2019, 02.09.2019, 03.08.2020, 10.11.2022
Einen besonderen Dank an meinen Bruder Thomas als studierter Journalist, agil im beruflichen Ruhestand und erfahren in der Typographie, für seine wertvollen Hinweise zur Textgestaltung. Danke!
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Verwendete Informativ-
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Lexikon des Mittelalters: Band VI Spalte 1055
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Geschichte des Thüringer Holzlandes:
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Basis der Karte zu den Klöstern in der Region ist ein Detail mit digitaler Bearbeitung aus der Kartenbeilage im „Jahrbuch des Herrn“, Ausgabe 1958, St.-
Text, Fotos und grafische Elemente:
© Ludwig Krafczyk 2019
Nachdruck, auch auszugsweise, sowie die Verwendung in elektronischen Medien ist nicht gestattet.
Nachbarn: Gotteshäuser von Nord nach Süd katholischer Christen im Saale-
Willkommen zu einem heimatgeschichtlichen Exkurs zum besseren Verstehen der Wurzeln des christlichen Glaubens in der Region & der Stadt
sowie der katholischen Gemeinde in Hermsdorf
Aktualisiert am 10.11.2022
E
N
T
R
E
E
Gemeindezentrum
ST.JOSEF
in Hermsdorf
Erbaut 1978
Grundhafte Sanierung und Umbau
2010/2011
Kirchweihe
30.10.2011
als erste katholische Weihe nach der Reformation im Holzland