Eine heile Welt des Sonntags, damals im 19. Jahrhundert, könnte man beim Lesen des Textes  von F.A.Muth denken (links). Vertont wurde er von Simon Breu.


Unwillkürlich kommen da selbsterlebte Bilder aus der Erinnerung hervor, wie z.B. die Momente bei einem Ausflug im Urlaub zum Wilseder Berg in der Lüneburger Heide - Stille ringsumher…

 

Doch ist der Sonntag nicht ein MEHR nach christlichem Verständnis, und nicht nur anheimelnde Stille in der Natur? Heil'ger Sonntag, Sonntag, weit und breit?


* * *


NAHE GEBRACHT

Ein Exkurs unter Verwendung von

wikipedia.org/wiki/Sonntag


Die Bezeichnung „Sonntag"


Unser heutiges Wochensystem mit Sieben-Tage-Woche wurde wohl von den Babyloniern erfunden. Übernommen haben es die Römer und Griechen und die Tage nach den sieben Planeten benannt, wobei auch die Sonne dazu zählt.


Im 4. Jahrhundert haben die Germanen dieses System übernommen, allerdings haben sie ihre eigenen Götter zur Namensgebung herangezogen. Der Sonntag macht da eine Ausnahme, da er auch im Althochdeutschen als "sunnun tag" übernommen wurde, daraus wurde "suntag" im Mittelhochdeutschen.


Der Sonntag im Christentum


Nach der Christianisierung blieben die Germanen beim alten heidnischen Sonntag, während die romanischen Länder den Tag des Herrn daraus machten:

Domenica (ital.)

Le dimanche (franz.),

Domingo (port.),

El domingo (span.).

Am zutreffendsten ist die russische Bezeichnung auf den eigentlichen christlichen Ansatz:

Auferstehung.


Die Urkirche betrachtete ihn im Anschluss an die jüdische Ordnung als 1.Tag der Woche. Er wurde als Auferstehungstag Christi

(„Tag des Herrn", lateinisch „dies dominica") an Stelle des jüdischen Sabbats zum bevorzugten Tag der gottesdienstlichen Versammlung mit Eucharistiefeier. Durch Konstantin den Großen wurde er im 4.Jahrhundert zum öffentlichen Ruhetag.


GOTT die EHRE

Ein Rechenexempel


Bei der Recherche zu diesem Impuls-Thema „Sonntag" stieß ich auf eine interessante Betrachtung.

Dazu diese Formel:

Zur Erläuterung:

Bei einer angenommenen Dauer von einer Stunde des Gottesdienstes am Sonntag - vielleicht schon mit Wegstrecke - beträgt der zeitliche Aufwand also 1 Stunde meiner Lebenszeit. Die wöchentliche Lebenszeit beträgt bei insgesamt 7x24=168 Stunden für meine tägliche Erlebniswelt rund um die Uhr in der Woche!


Daraus ergeben sich also nicht mehr und nicht weniger als 0,595 Prozent

- nicht einmal 1% -

meiner wöchentlichen Lebenszeit!


Das heißt:

nur 0,595 Prozent,

      um Gott die Ehre zu geben;

nur 0,595 Prozent,

      um (m)eine christliche Gemeinde vor Ort zu erleben,

nur 0,595 Prozent,

      um (m)eine Gemeinde mit anderen zu stärken!


Ein zu großer Zeitaufwand, oder geht da doch nicht noch ein bißchen mehr…?


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Zum Thema „Sonntag“ eine Leseprobe oder auch ein Buchtipp:


NACHGEDACHT - Wochenende oder Sonntag?


Dazu gibt Bischof Wanke, Erfurt, in seinem Buch

„Wir wollen seine Zeugen sein - christlich leben im Alltag"

(St.Benno-Verlag, Leipzig, Seite 97) im Kapitel "Den Sonntag christlich feiern" folgenden Impuls:


„Dessen bin ich mir sicher:

die meisten Menschen freuen sich auf den Sonntag.

Das gilt auch für uns Christen.

Genauer müssen wir sagen:

Wir freuen uns auf das „Wochenende",

das gefühlsmäßig (und manchmal schon deutlich spürbar) am Freitagnachmittag beginnt und den arbeitsfreien Samstag mit einschließt.


Das ist die auffallendste Veränderung,

die den Sonntag getroffen hat:

der Sonntag ist ein Teil des Wochenendes geworden.


Wir wünschen uns am Freitag ein „gutes Wochenende".

Und wenn wir ehrlich sind:

Wir planen nicht den Sonntag vor,

sondern das Wochenende.


Kein Wunder, dass dann die Sonntagsmesse zu einem störenden Faktor werden kann.

Der Gottesdienst muss sich dann nach unseren Wochenend-Bedürfnissen richten.


Diese können recht unterschiedlich sein,

denn wir alle, jung und alt, sind sehr mobil geworden.

Selbst das Angebot der sonntäglichen Vorabendmesse rettet da nicht viel!


Wie schnell wird gesagt:

„Heute passt es uns nicht mit der Messe - wir fahren übers Wochenende weg" oder

„Wir haben gerade Besuch bekommen" oder

„Heute müssen wir uns vom Samstag erholen, vom Hausbau, von der Disko, von der Familienfeier - und erstmal richtig ausschlafen"!..."


Weiter führt Bischof Wanke in seinem Buch aus:


"...Wir wollen nüchtern sehen:

es gibt vieles, was an der Feier des Sonntags nagt. Es ist ein Gemisch von objektiven Gegebenheiten, die auf Veränderungen im Leben der Gesellschaft zurückgehen - aber auch von schuldhafter Bequemlichkeit, Nachlässigkeit und falscher Liberalität.


Sind das nun durchschlagende Argumente gegen die christliche Feier des Sonntags?..."


Soweit die Formulierungen von Bischof Joachim Wanke. Er spricht in seinem Buch noch andere wertvolle Substanzen des gemeinsamen Miteinander an...


_________________________________


In diesen Zeiten einer grenzenlosen Mobilität sind Viele sehr viel unterwegs - die Woche über und gerade am Sonntag. Vielleicht ist dabei trotzdem eine Gottesdienstteilnahme als Gast auch am Wohnort der Verwandten und Freunde oder der Besuch / Ansicht einer Kirche im mitunter eng gesteckten Zeitrahmen möglich. Es ist zumindest ein Ansatzpunkt,


inne zu halten,

Kraft schöpfen,

sich Zeit nehmen.


Oder die andere Mobilität: gehören Sie auch gar zur großen Schar der Gottesdienstnomaden - mal hier hier, mal dahin, wie es mir am besten von der Zeit her passt, an einem Gottesdienst teilzunehmen?


Und die ständig Zuhause bleibenden Christgläubigen? Sie haben wie alle anderen am Sonntag die Möglichkeit, für einen so minimalen zeitlichen Aufwand...


von 0,595%

der eigenen Wochen-Lebens-Stunden Gott die Ehre zu geben…


von 0,595%

der eigenen wöchentlichen  Lebenszeit Gott zu loben, zu preisen, zu bitten…


von 0,595%

meiner Wochen-Lebens-Zeit-Anteile (m)eine christliche Gemeinde vor Ort zu erleben…


von 0,595%

meiner Wochen-Lebens-Zeit-Anteile (m)eine Gemeinde mit anderen zu stärken!


Oder was meinen Sie?


In diesem Sinne Ihnen allen eine gute Zeit und Gottes Segen für jeden neuen Tag!


Und - eine gute Feier der Sonntage...


Herzlichst,

Ihr Ludwig Krafczyk,

aus Hermsdorf/Thür.


Ein Nachsatz

Vor vielen Jahrzehnten wurde uns, die wir Kinder waren, eine Altersweisheit zum Sonntag vermittelt:

„Wie Dein Sonntag - so Dein Sterbetag.“

Drohung oder Hilfe?

Auf jeden Fall eine Möglichkeit, das Besondere am Sonntag zu betonen…


* * *

Zum Bild oben:

Stille und Herbstlicht über der Landschaft am Wilseder Berg in der Lüneburger Heide.

Foto: LK 2007


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Sonntag ist´s...

In allen Wipfeln rauschet es,

der dunkle Wald.

Alle Bäche leise fließen,

alle Vögel wonnig grüßen.

Und von fern die Glocke hallt!

Und von fern,

von fern die Glocke hallt!


Sonntag ist's!

Am Zaun das Veilchen

betet still im Gras für sich.

Rose hebt die süßen Augen,

und die roten Lippen hauchen ein

Gebet demütiglich, ein Gebet,

Gebet demütiglich.


Sonntag ist's!

Ein heil'ger Frieden liegt auf Erden weit, so weit!


Sonntag ist's in allen Herzen,

Sonntag ist's für alle Schmerzen,

Heil'ger Sonntag weit und breit.


Heil'ger Sonntag,

Sonntag, weit und breit.



T.: Franz Alfred Muth (1839-1890)

M.: 1888 Simon Breu (1858-1933)

>Quelle<

SONNTAG IST´S - EINE ART RECHENEXEMPEL ZUR SONNTAGSFRAGE

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„Der Sonntag,

der Tag des Herrn,

ist die beste Gelegenheit,

um aus ihm,

dem Herrn des Lebens, Kraft zu schöpfen."


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